Mit Spirit of the North 2 kehrt das Indie-Studio Infuse Studio zurück in die mystische Welt des Fuchses. Der erste Teil habe ich nicht gespielt, aber er überzeugte mit seiner ruhigen Erzählweise und der beeindruckenden Atmosphäre. Doch kann die Fortsetzung diese Magie bewahren und gleichzeitig spielerisch neue Akzente setzen?
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Hyq3fBsOtyo
Eins muss ich direkt zu Beginn des Reviews loswerden: Für mich ist die große Stärke von Spirit of the North 2 seine visuelle und akustische Präsentation. Die weitläufigen Landschaften mit ihren nebelverhangenen Küsten und düsteren Katakomben sind wunderschön anzusehen. Hinzu kommt die passende Soundkulisse mit dem Knirschen des Schnees unter den Pfoten und dem Echo in Höhlen und Katakomben. All das trägt zur Immersion bei und lässt einen tief in die Welt eintauchen.
Ein großer Unterschied zum ersten Teil, den ich aber nur vom Hörensagen kenne, ist, dass wir nun durch eine offene Welt streifen, dort Rätsel lösen und neue Fähigkeiten erlernen. Doch gerade diese offene Welt war für mich auch das größte Problem, da ich teilweise nicht wusste, wohin ich musste und was ich wo noch wie machen konnte. Hilfreich waren dabei die Obelisken, die man aktivieren kann. Hierdurch werden auf der Karte Bereiche offengelegt und einige wichtige Punkte markiert, was zumindest ein wenig Orientierung gibt.
Leider fand ich zudem die Steuerung manchmal etwas schwammig. Sprünge fühlen sich – trotz der markierten Sprungpunkte – unpräzise an. Dazu kommt, dass die Kamera in engen Bereichen problematisch sein kann und oft nicht optimal reagiert. Etwas, womit ich persönlich auch schwer zurechtkomme, ist, wenn das Storytelling nicht in Texten und Dialogen erfolgt, sondern wie hier durch visuelles Storytelling vermittelt wird. Zwar gibt das Spiel auf diese Weise Raum für Interpretationen, aber es erschwert auch das Verständnis der Geschichte.
Spirit of the North 2 bleibt ein visuell beeindruckendes Erlebnis, das vor allem durch seine Atmosphäre punktet. Wer sich auf die ruhige Erzählweise und die meditative Erkundung einlassen kann, wird hier fündig. Spielerisch hakt es für mich aber an einigen Stellen.
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