Stellt euch vor ihr stürzt auf einem fremden Planeten ab. Die Crew eures Raumschiffes ist Tod und ihr findet einen Rohstoff, der es euch ermöglicht Menschen zu klonen? Würdet ihr es nutzen um dem fremden, durchaus gefährlichen Planeten zu entkommen? Im Sci-Fi Action-Survival-Adventure The Alters geht es genau darum. Ich habe mir das Spiel einmal für euch angeschaut und verrate euch hier, wie es mir gefällt.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=965Km7t6KwM
11Bit Studios katapultiert uns in The Alters in eine düstere, futuristische Welt in der Überleben das einzige ist, was zählt. Bereits der dramatische Einstieg überzeugt: Nach einem Raumschiffabsturz finden wir uns auf einem lebensfeindlichen Planeten wieder, umgeben von tödlichen Umweltbedingungen. Der Regen aus Strahlung und die magnetischen Stürmen machen sofort klar, dass hier nichts dem Gewöhnlichen gleicht.
Spielmechanisch kombiniert The Alters mehrere Genres – es vereint Third-Person-Erkundung, Ressourcen- und Basismanagement sowie eine narrative Entscheidungsfindung, die direkte Auswirkungen auf unseren Spielfortschritt und das Schicksal unsere Reise hat. Die Raumstation, die uns als Basis dient, muss nicht nur vor der glühenden Hitze einer herannahenden Sonne geschützt werden, sondern auch strategisch erweitert und optimiert werden. Dabei erfüllt sie simultan die Funktion eines Heims und Produktionsstandorts. Gerade das bauen und hin- und herschieben der Räume auf der Station hat mir viel Spaß bereitet. Hatte irgendwas von Inventar-Tetris, wie man es aus einigen Spielen kennt.
Ein außergewöhnliches Feature ist das Klon-System. Wir erzählen ja die Geschichte des Protagonisten Jan, dessen Leben durch alternative Entscheidungen in verschiedene Richtungen abzweigt. Mithilfe eines Quantencomputers, der die Entscheidungen in unserem Leben nachvollziehen kann, können wir alternative Versionen von Jan „herstellen“. Dies eröffnet uns sehr interessante Möglichkeiten. Der mutige Mediziner, der empathisch eingreift, oder der analytische Wissenschaftler, der nüchtern die Fakten betrachtet – jeder Weg bringt eigene Herausforderungen mit sich. Und jeder davon sind wir mit einer etwas anderen Vergangenheit, was auch zu Reiberein führen kann. Deshalb fand ich auch die Gespräche zwischen und mit diesen Klonen sehr interessant. So sind zwar alle Charaktere gleich, aber doch verschieden. Ist das denn überhaupt ein echter Klon? 🤔
Während wir durch fremde, atemberaubend gestaltete Landschaften streifen, wechseln wir fließend zwischen Action, Mikromanagement und den Dialogsequenzen. Für mich stellt sich schnell dabei das Gefühl ein: Hier bin ich mittendrin. Auch die Dialoge und Aktivitäten mit den Klonen fügen sich gut in das ganze Geschehen ein. Zudem müssen wir uns auch entscheiden… Wann bauen wir was? Welcher Klon macht jetzt als nächstes Sinn? Mir gefällts.
Technisch hatte ich wenig Probleme. Es gab eine Stelle, bei der mir das Spiel immer wieder abgestürzt ist, aber das konnte ich durch eine Mütze voll Schlaf scheinbar beheben. Ob das an meinem Schlaf oder an dem von Jan Dolski lag, weiß ich leider nicht. Musikalisch und Voice Acting waren für mich passend.
Natürlich bleiben ein paar Kritikpunkte nicht aus. Zwar besticht das Spiel durch seine Story und dem Spielerlebnis, die Grafik wirkt jedoch gelegentlich etwas unfertig. Dennoch merkt man dem Spiel aber die enorme Detailverliebtheit bei der Darstellung der Welt, der physikalischen Herausforderungen und der moralischen Auseinandersetzungen an.
Zusammengefasst überzeugt The Alters als ambitioniertes Sci-Fi-Erlebnis, das sowohl Survival-Spielende als auch erzählerisch interessierte Spielende in seinen Bann ziehen kann. Es bietet ein tiefgründiges Abenteuer, das weit über den reinen Survival-Aspekt hinausgeht und langfristig noch viele Gesprächsanlässe bieten kann. Und jetzt entschuldigt mich, ich bin noch nicht ganz durch und meine Klone warten auf mich.
Hinterlasse einen Kommentar