Marvel’s Midnight Suns

Als ich hörte, dass die Macher von Civilization und dem Reboot der X-Com Reihe – Firaxis – ein Spiel im Marvel Universum machen, da ging mein Puls schon leicht nach oben. Ich liebe Civilization und auch das X-Com-Reboot hat mir sehr gut gefallen. Was kann da also schon schief gehen, oder? Na ja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Story

Doktor Faustus schafft es mit Hilfe der Wissenschaft und dunkler Magie die Mutter aller Dämonen, Lilith, wiederzuerwecken. Zu Beginn der Story sind die Ziele von Lilith noch recht unklar, aber Dr. Strange (Stephen Strange), Iron Man (Tony Stark), Ghostrider (Johnny Blaze) und auch Scarlett Witch (Wanda Maximoff) bekommen die Mächte relativ schnell zu spüren, als Lilith und HYDRA-Truppen das Sanctum Sanctorum angreifen. Recht schnell wird klar, dass sie der Übermacht nicht gewachsen sind und so fällt das Sanctum Sanctorum in die Hände der Bösewichte. Dr. Strange und Co. ziehen sich in eine Abtei zurück, in der die Midnight Suns ihren Hauptsitz haben. Mit Hilfe von Caretaker, der Schwester von Lilith, wird Hunter erweckt. Ein fiktiver Marvel-Charakter, den Firaxis extra für dieses Spiel erstellt hat und in dessen Rolle wir schlüpfen. Viel mehr möchte ich hier aber auch nicht zur Story verraten.

Karten dreschen

Ich bin ganz ehrlich, es gibt so viele Gameplay Elemente in dem Spiel, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Das Kernstück sollten eigentlich die Kämpfe sein, die mir sehr gut gefallen. Mit bis zu drei Charakteren gehen wir auf das „Schlachtfeld“ und versuchen diverse Gegner zu besiegen. Dabei nutzen wir nicht nur unser Kartendeck, sondern auch unter anderem Gegenstände in der Umgebung. Wir können zum Beispiel ganz Laternenmasten umwerfen oder große Müllrollcontainer durch die Gegen schubsen. Wir können auch Gegner gegeneinander oder in Stromkästen schleudern, was jeweils zusätzlichen Schaden verursacht. Das Ganze wird dabei cineastisch ganz nett in Szene gesetzt. Die Möglichkeiten in den Kämpfen sind zwar recht komplex, aber gut verständlich und ich empfand diese bisher teilweise sogar recht einfach. Cool finde ich, dass es nicht nur darum geht alle Gegner zu bezwingen, sondern manchmal muss man ein bestimmter Gegenstand beschützen oder zerstören oder man muss ggf. jemanden in Gewahrsam nehmen. So dass hier auch eine gewisse Abwechslung geboten wird. Hinzu kommen die unterschiedlichsten Gegner, auf die wir stoßen. Sogar Bosskämpfe, wie zum Beispiel gegen Venom, sind enthalten und runden die Kämpfe ab.

Allerlei in der Abtei

In der Abtei – unserem Unterschlupf – haben wir dann noch viele weitere Gameplay Elemente. Wir können forschen, aktuell nicht genutzt Helden auf Missionen schicken, unsere Helden trainieren, die nähere Umgebung erkunden, unsere Beziehung zu den anderen Charakteren verbessern (und verschlechtern) und und und. Ich weiß gar nicht wo ich hier anfangen soll, wenn ich euch alles erläutern müsste. Das Ganz fügt sich gut ins Spiel ein, aber wenn man eigentlich nur Lust auf die Kämpfe hat, dann ist es schon sehr viel, was einen da erwartet.

Anpassungen

Sehr viel ist ein gutes Stichwort auch für die Anpassungen. Wir können von jedem Helden logischerweise das Deck bearbeiten, welches jeweils 8 Karten beinhaltet, außerdem können wir sowohl das Freizeit als auch das Kampfoutfit nach anpassen. Hier kommt die Ingame-Währung GLOSS zum Zuge, welche aber auch nur Ingame verdient werden kann. Aber damit nicht genug, denn auch unser Zimmer können wir anpassen. Hier noch ein Nachttisch, da noch ein Regal und wie wäre es mit einer Couch? Selbst die Farbe es Bettbezugs können wir mit ausreichend Gloss anpassen. Persönlich waren mir diese Spielelemente allerdings völlig egal und man kann sie gut außeracht lassen.

Technik

Grafisch ist Marvels Midnight Suns ok, aber auch nicht viel mehr. Nichts, was einen wirklich umhaut. Ich hatte teilweise auf der mittlerer Grafikstufe am PC fiese Framedrops. Aber das hat mir meinen Spielspaß nicht wirklich genommen. Ich hatte keine Abstürze oder sonstigen Probleme. Der Sound war für meine Ohren auch völlig in Ordnung. Natürlich handelt es sich bei den Sprechern NICHT um die des MCUs, was ich nicht weiter schlimm finde, denn wer hätte das alles bezahlen sollen? Und hätte das Spiel dadurch ein wirklichen Mehrwert? Ich glaub nicht. Okay, für MCU-Fans wäre es noch ein Highlight, aber mir persönlich ist es egal.

Fazit

Wer ein X-Com im Marvel Unisversum erwartet, der sollte sich Marvel’s Midnight Suns vermutlich nicht anschauen, denn das Spiel ist so weit von X-Com entfernt, wie die Sonne von der Erde. ABER Marvel Midnight Suns ist ein cooles Story-Driven-Card-Game. Gerade die Kämpfe haben mir bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut gefallen. Viele der übrigen Gameplay Mechaniken habe ich, soweit irgendmöglich, ignoriert. Um einige der vielen Gespräche, etc. in der Abtei kommt man aber nicht herum, wer also NUR auf die Kämpfe aus ist, der wird wahrscheinlich weniger Spaß haben, wenn man ständig die Dialoge wegklicken muss. 😊