Wenn ich mich so umhöre, dann höre ich oft, dass God of War Ragnarök ja eigentlich nur ein God of War 1.2 sei. Ich hab mir in dem Reboot von God of War die Platin Trophäe erkämpft und habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Ich habe das Spiel jetzt noch nicht durch, aber ich glaub, ich habe mir ein guten Überblick über das Spiel verschafft. Gerade im Zusammenhang mit den Game Awards, wo das Spiel ganze sechs Preise abgeräumt hat, habe ich mich jetzt endlich mal an mein Review gewagt.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=wTruDdHvGak

God of War – der 2018er Relaunch – war mein erstes God of War und ich hatte sehr viel Spaß mit dem Spiel. Hier kommen wir aber nun wieder zum Thema Erwartungshaltung, wie ich es schon bei The Chant erwähnt hatte, nur dass ich bei God of War eine einzige Erwartung hatte: Ich wollte mehr vom ersten Teil, ich wollte wissen wie die Story mit Kratos und Atreus weiter geht und im Grunde bekommt man genau das. Die Geschichte beginnt ca. drei Jahr nach den Ereignissen des Vorgängers. Atreus, der Sohn von Kratos, ist auf der Suche nach seiner Identität und nach Týr. Sein Vater Kratos weiß wenig davon, denn die Beziehung zwischen den beiden ist – wie schon im ersten Teil – recht kühl, auch wenn man nicht mehr ständig diese “Boy” bzw. “Junge” zwischenrufe hat. Wie sich die Story daraus entwickelt, möchte ich euch aber natürlich nicht verraten, aber soviel sei gesagt: Mich hat die Story nach anfänglichen Schwierigkeiten wirklich gefesselt, weil sie mehrere Sichten und Aspekte beleuchtet.

Natürlich erinnert das Gameplay sehr stark an God of War aus 2018, aber ich finde das überhaupt nicht schlimm. Das Ganze hat damals gut funktioniert und spielt sich auch in God of War Ragnarök gut. Was mich zu Beginn erst ziemlich genervt hat, war die Tatsache, dass alles was man einsammeln kann irgendwie leuchtet oder blinkt. Auch die Stellen an denen man hoch- oder runterklettern kann sind sehr deutlich kenntlich gemacht. Hier würde ich mir eine Einstellung wünschen, mit der ich das reduzieren oder gar ausschalten kann. Aber nach nun fast 20 Stunden Spielzeit achte ich schon gar nicht mehr so darauf. Und apropos reduzieren… Stehen wir vor einem Rätsel, so kommt relativ zügig ein passender Hinweis von Mimir, Atreus oder sonst wem. Würde der jenige während des Spielens neben mir sitzen, würde ich sie/ihn vermutlich knebeln oder rausschmeißen. Man hat so teilweise kaum eine Chance die Rätsel wirklich selbst zu erkunden und zu lösen. Wie gut es wäre, wenn man das einfach deaktivieren könnte oder die Zeit bis zu den “Spoiler”-Kommentaren verlängern könnte.

Die Kämpfe laufen sehr flüssig ab und im Grunde kann man mit nur den Grundangriffen sicherlich auch Schlachten schlagen, aber effektiver und spaßiger wird es dann, wenn man anfängt die freigeschalteten Fähigkeiten zu nutzen. Hatten wir im Vorgänger es übrigens noch mit Walküren zu tun, so sind dies in Ragnarök die Berserker, die es teilweise ganz schön in sich haben und vieles von einem abverlangen. Da ich storytechnisch noch nicht durch bin, musste ich mich diesen Kämpfern aber zum Glück noch nicht stellen. Die aus den Kämpfen und Quests gewonnene Erfahrung können wir in einem Fähigkeitsbaum ausgeben. Wobei jede Waffe und jeder Charakter seine eigenen Fähigkeiten hatte, die sich grob in Technik, Nah- und Fernkampf einteilen lassen. Neu hinzugekommen sind Reliquien, Accessoires für Atreus und ein Amulet. Was uns in dem Spiel noch weitere Möglichkeiten bringt.

Technisch und grafisch hat mir God of War sehr gut gefallen. Die Landschaften sehen einfach fantastisch aus und die Animationen sind sehr stimmig. Die Musik und Effekt runden das Ganze dementsprechend passend ab. Außerdem bietet das Spiel diverse Einstellungen für die Barrierefreiheit. Farbfilter, Bewegungshilfen, so wie die Möglichkeit das Zeitlimit bei Quicktime-ähnlichen-Events zu erhöhen. Das ermöglicht es einer recht breiten Masse das Spiel zu genießen. Auch wenn ich diese Einstellungen nicht benötige, finde ich sie sehr wichtig und gut. Hier kann sich sicherlich das ein oder andere Spiel noch was abschauen.

Kommen wir nun aber auch schon zum Fazit. Ja, God of War Ragnarök spielt sich sehr ähnlich wie der Vorgänger, aber ist das schlimm? Ich finde nicht. Ich hatte zwar zu Beginn so meine Probleme ins Spiel zu kommen, aber nach einigen Stunden wollte ich teilweise gar nicht mehr aufhören. Ich denke auch, dass die meisten Gameplay Elemente genauso so bleiben müssen, denn die Story steht hier doch eher im Vordergrund. Für mich ist es eine tolle Fortsetzung, mit der ich gerade in den letzten Stunden schon viel Spaß hatte und noch haben werden, da ich das Ende ja noch nicht gesehen hab. Auch die diversen Nebenquests werde ich mir wohl erst später anschauen und wer weiß, vielleicht bekomme ich ja sogar Lust mir auch in Ragnarök die Platin Trophäe zu erspielen.

 

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