Lange habe ich überlegt, ob ich ein Review zu Tunic schreiben soll. Ich hab irgendwie das Gefühl, dem Spiel nicht Gerecht zu werden. Erst Recht nachdem ich die Streams von Darkcrab und Legüm zu dem Spiel geschaut habe, dazu aber später mehr. Tja, ich habe mich nun aber doch dazu entschieden und werde euch hier nun berichten ob bzw. was mir an Tunic gefällt und was nicht. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen. 🙂

Was ist Tunic

Ich weiß gar wer es mir gesagt hat, aber irgendjemand sagte mal Tunic sei eine Mischung aus Zelda und Dark Souls. Ich fand die Kombination so interessant, dass ich mir das Spiel unbedingt einmal anschauen wollte. Dadurch, dass das Spiel aktuell im Game Pass enthalten ist, hab ich es dann einfach mal installiert und dann auch durchgespielt. In Tunic schlüpfen wir in die Rolle eines Fuchses, der ohne Erinnerungen aufwacht und keine Ahnung von seiner Umgebung und der Welt hat in der er erwacht. In einer isometrischen Perspektive erkunden wir nun die Umgebung, bekämpfen Monster und entdecken allerhand Geheimnisse. Zur Story selbst möchte ich, auf Grund der Spoilergefahr, aber nichts verraten.

Grafik und Spielmechanik

Auf den Screenshots in diesem Review kann man schon ganz gut den Grafikstil des Spiels erkennen. Ich selbst finde die Grafik sehr schön und auch detailreich. Viele Details sieht und beachtet man zu Beginn nicht mal, aber im Verlauf des Spiels fällt einem immer mehr auf.

Was ich an Tunic besonders bewundere, ist die Tatsache, dass das Spiel von nur einem Entwickler programmiert wurde. Verantwortlich für dieses Kunstwerk ist der Kanadier Andrew Shouldice. Warum Kunstwerk?

Tunic bietet so viele Spielmechaniken, welche einem erst im Verlauf des Spiels bekannt bzw. bewusst werden. So findet man erst im Verlauf des Spiels einzelne Seiten des Handbuchs, um nur ein Beispiel zu nennen. Die Kampfmechanik hat mich stark an Dark Souls erinnert- Angriffsmuster lernen, blocken, ausweichen und vor allem auf die Ausdauer achten. Einige der Spielmechaniken wird man, wenn man das Spiel so spielt wie ich, nicht mal mitbekommen.

Vieles habe ich erst in den Streams und Videos der beiden o.g. Streamer mitbekommen. Legüm hat zum Beispiel mit Hilfe von Bekannten die Schriftzeichen in Tunic übersetzt und konnte diese dann lesen. Beide (Darkcrab und Legüm) haben Ecken, Wege, Gegenstände und Geheimnisse gefunden, von denen ich nicht mal wusste, dass diese im Spiel existent sind. Klar, an der einen oder anderen Stelle hab ich mich schon gefragt: Wie komm ich da hin? Was bedeutet dies oder das? Aber so richtig kam ich nie hinter die jeweiligen Geheimnisse. Das lag sicher nicht nur, aber bestimmt auch, daran, dass das Spiel kein richtigen roten Faden bietet. Wie in Dark Souls sind wir auf uns gestellt. Wir haben die freie Wahl was wir wo wie versuchen und so kann es durchaus sein, dass wir irgendwie an der falschen Stelle hängen bleibt oder verzweifeln. Gerade wenn man das Spiel vielleicht mal ein paar Tage liegen gelassen hat. Ohne eigene Notizen ist man hier ggf. aufgeschmissen.

Was ich aber sehr gut fand, dass einem das Spiel die Möglichkeit gibt Leben und/oder Ausdauer nicht zu verlieren. Dies ist eine Einstellung in den Spieleinstellungen und macht einen die teilweise richtig knackigen Kämpfe um einiges leichter. Ich selbst hab zumindest die permanent vollen Lebensleiste bei den letzten zwei oder drei Bossen genutzt.

Wer das Spiel nicht zocken will, aber ein Eindruck davon bekommen möchte, dem kann ich übrigens die YouTube Playlist von Darkcrab empfehlen.

Spielspaß

Der Spielspaß ist natürlich eine rein subjektive Beurteilung. Und ja, ich hatte mit dem Spiel meinen Spaß. Da ich bis auf ein paar Stunden Zelda: Breath of the Wild nie wirklich ein Zelda gespielt habe, fehlt mir hier natürlich der Vergleich. Zu Dark Souls kann aber einen Vergleich ziehen ziehen (mein erster Dark Souls Run) und ich muss sagen, dass der Vergleich gar nicht mal so schlecht ist. In Tunic stirbt man auch recht häufig und es ist wichtig, sich sehr genau umsehen um möglichst viel vom Spiel zu erleben. Teilweise entstand bei mir aber auch ein gewisser Frust, weil ich nicht weiter wusste. Wo muss ich hin? Wie komm ich an dem Gegner vorbei? Und warum verliere ich hier jetzt Lebenspunkte? Ich hab mich aber dennoch durchgebissen und hab zumindest eins von zwei(?) Enden des Spiels erlebt.

Mein Tunic Fazit

Kommen wir nun zu meinem Fazit zu Tunic. Ich fand den Beginn des Spiels sehr cool, ich hatte Spaß, ich war gefrustet, aber alles in einem soliden Rahmen. Irgendwann schwenkte das um und der Frust war so hoch, dass ich irgendwie nur noch das Ende sehen wollte. Macht nicht, wie ich, den Fehler und lasst das Spiel zu lange zwischendurch liegen, denn diese Pausen erhöhten meinen Frustfaktor, da einem – wie oben schon geschrieben – der rote Faden fehlt. Es gibt halt kein Questlog oder Questmarker, der einem sagt wo man hin muss. Wem die Optik zusagt und vor From Soft-Titeln keine Scheu hat, der sollte sich Tunic definitiv mal anschauen. Dadurch das das Spiel, wie gesagt, ja auch im Gamepass ist, ist es ja auch recht einfach. Wer das Spiel kaufen möchte, kann das hier für ca. 30 Euro tun. Meiner Meinung nach ein fairer Preis.