Asphalt, Schotter, Eis, Schnee, schnelle Autos und dazu den Beifahrer im Ohr, wie er uns Kommandos wie “3 links”, “zwei rechts, nicht schneiden” oder “lange sechs links über Kuppe” zu ruft. All das und mehr erwartet uns in WRC 9. Dem offiziellen Rennspiel der FIA World Rally Championship, welches bereits am 3. September 2020 erschienen ist und welches ich dank Next-Gen-Upgrade auf der PlayStation 5 für euch getestet habe.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=izV7hiZdnGs

WRC 9 im Überblick

Ich könnte jetzt viel über WRC 9 schreiben, aber mit den allgemeinen Details möchte ich mich diesmal kurz halten. WRC 9 beinhaltet über 50 offizielle Teams aus der WRC bis zur WRC Junior mit deren originalgetreuen Fahrzeugen der unterschiedlichen Hersteller. Außerdem sind über 15 Autoklassiker im Spiel enthalten. Natürlich dürfen in einem offiziellen Spiel die Originalfahrer mit ihren Beifahrern nicht fehlen. Außerdem wurden mit Kenia, Neuseeland und Japan drei neue Stationen eingebunden, so dass alle 13 WRC Stationen ebenfalls im Spiel enthalten sind.

Wie in DiRT Rally 2.0 muss man auch in WRC 9 sehr konzentriert an die jeweiligen Strecken gehen, denn schon der kleinste Fehler kann später über Sieg und Niederlage entscheiden. Ein bisschen seltsam fand ich die teilweise echt übertriebenen Überschläge, welche ich bei meinen Fehlern erlebt hatte und auch das Schadensmodel scheint nicht so ausgefeilt zu sein, wie bei DiRT Rally 2.0, aber das tut dem Spiel nicht weh, denn WRC 9 punktet dafür in anderen Punkten.

Ich muss ehrlich gestehen, dass dies mein erstes WRC Spiel ist, in dem ich ins Cockpit gestiegen bin. Das erklärt vielleicht, warum ich den Karrieremodus ziemlich cool finde, denn statt einfach ein Rennen nach dem Anderen zu absolvieren, befassen wir uns in der Karriere von WRC 9 auch noch um einige Management Aufgaben und bekommen bestimmte Aufgaben, deren Erfüllung uns unterschiedliche Boni bringen. Außerdem – und das finde ich wirklich cool – gestalten wir unseren Rennkalender selbst. Hier geht es von Woche zu Woche und wir haben unter anderem die Wahl zwischen Erholung, Extrembedingungsrennen, Testfahrten, Fahrten für Hersteller und natürlich den Rally Wochenenden. Dabei müssen wir auf unser Personal und unsere Finanzen achten. Schäden, welche während eines Rally Wochenendes entstehen müssen wir derweil im Nachgang auch noch bezahlen.

In einer richtigen Renn-Karriere mit Management-Anteil, darf natürlich auch die Forschung und Entwicklung nicht zu kurz kommen. Hier verbessern wir nicht nur unser Fahrzeug, sondern auch unsere Crew. Der Aufbau des F&E Baums hat mich dabei irgendwie an F1 2020 erinnert. Wer übrigens keine Lust auf den Management-Teil hat, der findet im Saison-Modus eine passende Alternative.

Das Gute ist, dass man sich Rennspieltypisch den Schwierigkeitsgrad selbst definieren kann. Schaltet man diverse Fahrhilfen an oder aus? Wie stark soll die KI sein? Allerdings mit einem Wermutstropfen, denn ich habe keine Möglichkeit gefunden, die Stärke der KI im Laufe der Karriere nochmal anzupassen, was sinnvoll sein kann, wenn man sich im Verlauf entsprechend verbessert.

Zusätzlich zu diesen beiden Modi kann man sich über das “schnelle Spiel” in einzelne Etappen stürzen. Auch gibt es einiges im Bereich Mehrspielermodus, diesen Bereich habe ich mir bisher aber nicht angeschaut. Ich bin da ja eher der, der sich eher in den Singleplayer-Bereich stürzt.

Technik

Entwickler Kylotonn liefert im Bereich Grafik und Sound ein sehr ordentlichen Job ab. Wettereffekte und Landschaft sind sehr hübsch. Ob das Spiel auf meiner PlayStation 5 aber nun mit 60 fps läuft, kann ich persönlich nicht beurteilen. Insbesondere die Wiederholungen sind, Rennspiel-typisch, schick dargestellt und lässt einen das Rennen nochmal Revue passieren lassen. Auch der vorhandene Fotomodus gibt uns viele Möglichkeiten die Grafik des Spiels zu genießen.

Was für den einen oder anderen Spieler sehr schade sein dürfte, dass es aktuell noch keine Lenkrad-Unterstützung auf den Nextgen Konsolen gibt. Die Entwickler arbeiten aktuell aber an dem Problem. Ansonsten konnte ich keine technischen Probleme feststellen. Ich hatte keine Abstürze, Fehler oder sonstiges.

Ganz cool fand ich die Umsetzung mit dem PlayStation 5 Controller. Wir spüren förmlich ob wir über Schotter, Eis oder Asphalt fahren. Auch die Schaltung und das ABS spüren wir über den Controller. Blockiert ein Reifen rechts, dann merkt man das am Controller auch eher auf der rechten Seite. Was ich etwas eigenartig fand, war das klötern von Schutt und anderem Zeugs, wenn man Abseits der Strecke fuhr. Das war mir teilweise etwas zu laut, aber dennoch ganz cool.

Fazit

WRC 9 ist ein cooler Racer, welcher mich über den Karriere Modus motiviert weiter zu spielen. Ich möchte meine Crew und mein Auto weiter entwickeln und mich über die WRC Junior hoch bis zur WRC arbeiten. Dazu sieht es auf meiner Meinung nach sehr cool aus und ich hab mir gerne nochmal die ein oder andere Passage im Nachgang in der Wiederholung angeschaut. Für mich fühlt sich WRC 9 auch leichter an als DiRT Rally 2.0. Wer es natürlich eher arcadiger mag, der sollte eher zur DiRT 5 greifen, wobei mir hier genau so eine Art Karriere oder Saison fehlt. Gespielt habe ich WRC 9 auf der PlayStation 5.

WRC 9 ist verfügbar im EPIC Games Store, sowie für PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One X|S und XBox Series X|S. Außerdem gibt es zwei unterschiedliche Versionen des Spiels. Die Standard-Edition, welche es physisch und digital gibt, sowie die Digital Deluxe-Edition, welche neben dem Spiel noch den Toyota Corolla 1999 als InGame Auto beinhaltet, sowie 3-Monate Zugang zu WRC + All Live, die Barcelona Super-Wertungsprüfung und ein Schub in der Karriereentwicklung. Während die Standard-Edition im PSN Store 59,99 Euro kostet, müssen wir für die Digital Deluxe-Edition 10 Euro mehr, also 69,99 Euro zahlen.

Ich bedanke mich recht herzlich beim Entwickler, dem Publisher bzw. der Marketing Agentur für die Bereitstellung dieses Testmusters.