Der Herr der Ringe: Gollum

Nur weil ein Spiel nicht gut bei der Presse ankommt, heißt es noch lange nicht, dass dieses Spiel wirklich schlecht ist, oder? Mit diesem Gedanken habe ich mich dem Spiel “Der Herr der Ringe: Gollum” gewidmet und wollte mal schauen, wie es MIR gefällt und ob es mir Spaß macht. Ob mir das Adventure vom Hamburger Entwickler Daedalic Entertainment gefällt oder nicht, lest ihr also jetzt in diesem kleinen Review.

Als ich das erste Mal hörte, dass ein neues Action Adventure in der Welt von Herr der Ringe in Entwicklung ist, war ich schon ein wenig gehypt. Ich mag das Herr der Ringe Setting, ich mochte die Bücher inkl. Der Hobbit und auch die Filme gefallen mir sogar heute noch. Dann hieß es, dass man quasi die Vorgeschichte von Gollum bzw. Sméagol spielt. Ich fand den Aspekt und den Ansatz dahinter total cool, da diese Hintergrundgeschichte ja noch unverbraucht ist. Die ersten Trailer ließen meinen Hype aber dann abkühlen. Dennoch wollte ich es spielen. Ich wollte es sogar noch spielen, als die ersten Wertungen der Fachpresse veröffentlicht wurden. Auf OpenCritic kommt das Spiel – Stand heute – auf magere 39 von 100 Punkten. Egal, es ist Herr der Ringe… es ist ein Action Adventure… Also habe ich mutig einen Key beim Publisher bzw. der Marketingfirma angefragt und dann auch bekommen.

Die erste Stunde wollte ich dann im Stream spielen, aber leider gab es immer wieder Ruckler, obwohl ich die Details schon heruntergeschraubt hatte. Also hab ich es dann Offline weitergespielt. Was soll ich sagen? Die Umgebungen, die Musik, die gesprochenen Stimmen… Alles ziemlich cool, aber die Charaktere (allen voran Gollum) sehen alles andere als gut aus. Auch Gollums Bewegungen sind teilweise sehr ruppig. Laufen wir und drücken dann die Taste zum Zielen, bleibt Gollum abrupt stehen. Auch die Sprünge von Gollum sehen total wild aus. Dazu das generelle Charakterdesign. Das hat – ehrlich gesagt – Shadow of Mordor bereits 2014 besser hinbekommen. Und damit meine ich nicht das generelle Aussehen von Gollum, sondern die Qualität und genau hier liegt meiner Meinung nach ein großes Problem.

Hinzu kommen noch Sprünge zwischen den Cutscenes und dem Spielgeschehen, die einem – zumindest meiner Meinung nach – die Immersion nehmen. Gerade bei Third-Person-Action-Adventure im “Herr der Ringe”-Universum erwartet man doch schon ein wenig was cineastisches, oder stehe ich damit alleine? Was ich cool fand, dass man bei einigen Dialogen wählen kann, ob man Gollums oder Sméagols Meinung vertritt. Teilweise muss man dann auch mit dem anderen Ich darüber diskutieren.

Tja, Deadelic, bedauerlicherweise war das nichts mit Gollum. Da hilft auch eure Entschuldigung nicht viel. Ich denke, dass man viele der Probleme im Nachgang mit Patches lösen KANN, was Daedelic ja auch angehen will. Wann mit den ersten Patches, etc. zu rechnen ist, steht aber noch in den Sternen. Ich bin gespannt und werde das sicherlich noch weiter verfolgen, denn mich interessiert Gollums Reise schon, wenn sie “Herr der Ringe”-würdig inszeniert und erzählt wird.