Viele Spiele haben bereits versucht sich mit der großen Civilization-Reihe zu messen. Nun versucht Publisher Paradox Interactive gemeinsam mit dem Entwicklerstudio C Prompt Games der Serie ein Schnippchen zu schlagen. Ich habe mir Millennia angeschaut und berichte euch hier, ob mir das Spiel gefällt.

Millennia ist ein 4X Spiel, bei dem wir im Steinzeitalter beginnen und unser Volk bis hin zum Weltraumflug führen. Wie von anderen Spielen aus diesem Genre gewohnt starten wir mit einer Stadt und einer ersten Einheit, mit der wir unsere Umgebung erkunden können. Die grundlegenden Mechaniken kennen wir längst aus Spielen wie Civilization VI oder auch Humankind. Doch was unterscheidet Millennia von eben diesen Spielen?

Wir haben unterschiedliche Möglichkeiten unser Volk durch die diversen Zeitalter zu steuern. Zum einen wären da die Zeitalter, welche wir durch Forschungen freischalten. So brauchen wir beispielsweise drei Forschungen um in das Zeitalter der Bronze voranzuschreiten. Später gibt es dann noch zusätzliche Möglichkeiten um ein anderes Zeitalter zu wählen. Vom Zeitalter der Bronze kommen wir beispielsweise ins Zeitalter des Blutes, wenn wir eine bestimmte Anzahl an Einheiten anderer Nationen töten. Nach einer bestimmten Anzahl von Zeitaltern wecken wir noch zusätzlich Nationalgeister, die uns weitere Möglichkeiten gebe. Die zweite Möglichkeit unser Volk zu leiten sind die sechs unterschiedlichen Domänen. Regierung, Erkundung, Kriegsführung, Ingenieurskunst, Diplomatie und Künste. Durch Gebäude und bestimmte Handlungen im Spiel erhalten wir Punkte, die wir für Domänenaktionen und die jeweiligen Domänen-Skilltrees nutzen können. Zusätzlich können wir mit Hilfe unserer Kultur ebenfalls Aktionen durchführen. Zum Beispiel Außenposten absorbieren, Heurekas ausrufen oder Armeen damit erstellen. Auch diese Kultur bekommen wir ebenfalls durch Taten oder Gebäude.

Den wohl größten Unterschied zu Civilization und Co. macht meiner Meinung die Zufriedenheit unseres Volkes aus. So müssen wir im Stile von Anno 1800 die Bedürfnisse unseres Volkes stillen. Es muss also genug Nahrung, Wohnraum, Hygiene, etc. zur Verfügung stehen. Je weitere wir in der Zeit voranschreiten, desto mehr Bedürfnisse müssen wir bedienen. Außerdem können wir durch die Verarbeitung von Waren. So können wir beispielsweise, wenn wir zwei Oliven Vorkommen in unserem Stadtbereich haben, diese zu Öl weiterverarbeiten, was uns zusätzlich Nahrung und Gold bringt. Dadurch fühlt sich Millennia auch eher wie ein Aufbauspiel an, da wir versuchen unser Volk durch diese Ausbauten entsprechend bei Laune zu halten.

Zur Spielmechanik gesellt sich nun noch das Innovations- und Chaos-System. Für beide Seiten sammeln wir Punkte, wodurch Zufallsereignisse ausgelöst werden. Innovationen sorgt für positive Ereignisse, wie Verbesserung von Einheiten oder Gebäuden. Das Chaos sorgt hingegen für… Chaos. Aufstände, Babaren oder aufmüpfende Vasallen. Alles ist hier möglich. Wenn wir der Meinung sind, dass uns die Innovation nichts bringt, können wir aber auch Gold kassieren. Ebenso ist es aber auch möglich, dass wir Gold bezahlen, damit uns ein Chaosereignis nicht schädigt.

Grafisch konnte mich Millennia allerdings nicht überzeugen. Die Welt sieht zwar noch ganz nett aus und das UI erfüllt seinen Zweck wirkt aber doch sehr veraltet. Noch schlimmer ist es, wenn es zu den Kämpfen kommt. Leider kann man diese Kampfanimationen nicht einfach so deaktivieren oder wenigstens überspringen. Hoffe aber, dass das noch nachgeliefert wird.

Es gibt noch ein paar Dinge, die mir störend beim spielen aufgefallen sind. So gefällt mir sowohl das Diplomatie- als auch das Religions-System noch nicht so ganz. Dies und die grafische Darstellung sorgen bei mir dafür, dass bei mir vorerst wohl keine Millennia-Sucht aufkommen mag und ich wohl eher zu einem Civilization VI greifen würde, auch wenn ich das System mit den Ressourcen sehr cool finde.