“Der Weltraum, unendliche Weiten”, wer dieses berühmte Zitat kennt, der weiß zumindest schonmal, um welches Franchise sich dieses Review dreht. Ja, okay, es steht auch im Titel, aber gut. Es geht heute also endlich mal wieder über ein Space-Game und zwar habe ich mir mal Star Trek: Infinite angeschaut und einige Stunden in das Spiel investiert.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=6T0DtcZu1jU

Wenn der Start des Warp-Antriebs stolpert

Als ich Star Trek: Infinite das erste Mal starten wollte, kam es zu einem Fehler, der erstmal behoben werden musste. Zum Glück war der Support auf dem Discord des Spiels sehr hilfsbereit. Wir haben einige Dinge ausprobiert, aber leider schien bei mir ein Fehler innerhalb von Windows das starten unmöglich zu machen. Ein Problem, welches bisher scheinbar nicht bekannt war. Über zwei Tage haben wir uns hier ausgetauscht. Letzter Versuch war dann meine Windows Installation einmal zurückzusetzen, was zum Erfolg führte, also konnte ich in die 4x Star Trek Welt eintauchen.

Spielmechaniken

Star Trek: Infinite bietet die üblichen Mechaniken eines 4x Spiels. Mit unseren Forschungsschiffen erkunden wir die Weiten des Weltalls, Konstruktionsschiffen bauen wir beispielsweise Sternbasen zum erweitern unseres Reichs, sowie Bergbau- und Forschungsstationen. Auf Planeten können wir unterschiedliche Distrikte und Gebäude errichten, die unserem Reich weitere Ressourcen oder andere Vorteile bringen. Steigt beispielsweise die Kriminalität auf einem Planeten, kann es durchaus Sinn ergeben, Arrestzellen zu errichten. Mit Kolonieschiffen können wir neue Planeten besiedeln. Außerdem können wir in unserem Reich Erlasse und Richtlinien erlassen, sodass wir unser Reich an unsere Bedürfnisse anpassen können. Bei den Erlassen können wir Beispielsweise das Erkundungsprotokoll aktivieren, welches uns ein Bonus auf die Erkundungsgeschwindigkeit unserer Forschungsschiffe gibt. Allerdings auf Kosten der Energie-Credits, welche wir jeden Monat bekommen. Bei den Richtlinien legen wir hingegen fest, wie unsere Nation beispielsweise auf Erstkontakte reagiert oder was für eine diplomatische Haltung wir einnehmen wollen. Sind wir eher streitlustig oder doch eher kooperativ? Hier können wir aber nicht wild hin und her wechseln, sondern müssen mit unserer Auswahl erstmal eine Zeit leben.

Die vier Fraktionen

Zum Start der Partie wählen wir eine der vier großen im Star Trek Universum. Wir haben also die Wahl zwischen der Föderation, den Klingolen, den Romulanern oder den Cardassianer. Jede dieser Fraktion bietet unterschiedliche Vorteile. Die Föderation kann beispielsweise Forschungsschiffe günstiger bauen und die Armeen der Klingonen haben eine erhöhte Moral. Alle Vor- und Nachteile der Fraktionen aufzuzählen halte ich etwas zu viel. Diese werden aber zum Glück direkt bei der Auswahl der Fraktion zum Start der Partie angezeigt. Außerdem hat jede Fraktion eigene, freischaltbare Traditionen, welche nochmal zusätzliche Boni für unsere Fraktion bringen.

Wie aus einem Replikator?

Wer den bisherigen Text gelesen und die Screenshots gesehen hat, wird sich eventuell fragen: “Hmmm, das kenne ich doch alles irgendwo her?” Und ja, die Ähnlichkeit zu einem anderen 4X-Spiel aus dem Hause Paradox ist verblüffend. Die Rede ist natürlich von Stellaris. Selbst mit dem UI dürften sich Stellaris-Spieler innerhalb von Minuten, nein, Sekunden zurechtfinden. Ein paar Unterschiede gibt es aber schon. So sind die Planeten nicht mit “Wegen” verbunden, sodass wir mit unseren Schiffen direkt von einem Ziel zum nächsten fliegen können. Außerdem gibt es ein paar andere oder umbenannte Ressourcen, als bei Stellaris. Eine davon sind die Offiziere, die wir für unsere Raumschiffe benötigen. Aber Ressourcen, wie Energie-Credits, Legierung, Mineralien oder auch Einigkeit und Einfluss, dürften jedem Stellaris Spieler ein Begriff sein.

4X mit Questline

Ungewöhnlich für ein 4X-Spiel aus dem Hause Paradox ist die Tatsache, dass jede Fraktion eine einzigartige Questline bietet. Etwas, was ich eigentlich sehr cool finde. Okay, ich liebe Stellaris und auch Crusader Kings III, welche einem die komplette Freiheit geben. Durch die Questline hat man immer klare Vorgaben und Ziele, die man erreichen soll. Ich glaube, dass dies den Einstieg in das Spiel erleichtert.

Fazit

Star Trek: Infinite könnte auf der einen Seite eine Total-Conversion-Mod für Stellaris sein und auf der anderen Seite der perfekte Einstieg in die Welt von Stellaris. Ich bin jetzt kein riesiger Trekki, aber mir persönlich gefällt das Spiel mit den leicht geänderten Mechaniken, mit den Geschichten, welche sich gut in die Star Trek-Welt einfügen. Auch die Tatsache mit den Questlines finde ich sehr cool und diese sind es auch, die dafür sorgen, dass ich Star Trek: Infinite definitiv weiterspielen werde. Ob mit einer oder mehreren Fraktionen wird sich zeigen. Was ich etwas schade fand, dass die Übersetzung des Spiels teilweise wohl noch nicht abgeschlossen ist. Manchmal sind in den Texten somit Platzhalter vorhanden und manchmal stehen auch noch die englischen Begriffe in den Texten. Wer aber Bock auf ein 4X Spiel im Star Trek Universum hat, der kann hier meiner Meinung nach bedenkenlos zuschlagen, aber nur, wenn ihr kein Stellaris habt, ansonsten spielt das und schaut, ob es nicht einen passenden Mod gibt. 😉